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Die Zukunft der Medizin

In den Laboren und Forschungseinrichtungen weltweit brodelt es. Eine Welle aus Enthusiasmus und Anspannung durchzieht die Reihen der Biolog:innen und Mediziner:innen, die Zeugen einer nie dagewesenen Entwicklung werden. Es ist ein Optimismus, der von immens großen Fortschritten in unzähligen Bereichen genährt wird und die Grenzen des Vorstellbaren sprengt. 

Plötzlich sind Dinge möglich, die noch vor Kurzem als reine Utopie galten: die Heilung von Krebs, die Programmierung von Zellen, das Züchten künstlicher Organe, die Verbindung des Gehirns mit Maschinen, die Manipulation von Genen, die Bekämpfung von Krankheiten per Knopfdruck und eine Lebensverlängerung um 20, 30 Jahre. Die Aussicht darauf, die Menschheit nicht nur gesünder, sondern auch klüger, hübscher und jünger zu machen, ist greifbar geworden.

Zwei Chirurgen beobachten hochpräzise programmierbare automatisierte Roboterarme, die Patienten in einem High-Tech-Krankenhaus operieren.

Expert:innen, Forscher:innen und Wissenschaftler:innen sind sich einig: Die Medizin steht am Anfang einer umfassenden Revolution. Die Menschheit befindet sich auf dem Weg in eine technologisierte, datengetriebene und digitale Gesundheitswelt. Eine Welt, in der Diagnose und Therapie von Krankheiten auf völlig neue Art und Weise möglich sind. Eine Welt, in der Medikamente uns ein längeres und gesünderes Leben ermöglichen sollen.

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gesundheit publishing zukunftswelten

Vorschau Herbst 2023

Die ersten vier morgen-Bände liegen vor. Jedes einzelne Buch behandelt dabei – streng fokussiert – die Themen, die uns in Zeiten von Coronapandemie, Klimakrise, Artensterben, Digitalisierung und kommender Künstlicher Intelligenz bei bislang ungebremstem Bevölkerungswachstum interessieren und/oder interessieren sollten. 

Der nächste Band befasst sich mit dem aktuellen Stand des Gesundheitswesens, der Medizin und verschiedenster Therapien. Dabei ist der Blick wieder sehr weit. Es geht um unser Immunsystem, einen Kompass durch die Welt der sanften Medizin, es geht um das Pro und Contra beim Impfen und darum, wie unser Mikrobiom im Darm uns beeinflusst. Natürlich geht es auch um Pandemien und multiresistente Keime. 

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future publishing zukunftswelten

„Ist die Art und Weise, wie wir leben, die richtige?“

Ein Interview mit dem manufakturen-blog

26. August 2022, Berlin. Er glaubt an das Nachhaltigkeits-Thema Manufaktur. Entwickelte eine Konzeption für eine eigene Manufakturen-Zeitschrift, fertigte einen Prototypen, reiste auf der Suche nach Partnern durch die Republik – aber der Mut der Manufakteure war nicht da. Jetzt ist Eckard Christiani von der Designagentur Quintessense mit seinem neuen Projekt unterwegs: der Bücherreihe ‚Morgen – wie wir leben wollen‘. Bücher mit den Schwerpunkten Ernährung, Wohnen, Gesundheit, Medien, Mobilität, Digitalisierung, in denen er eine Vielzahl von Interviews abdruckt, die er unter der Überschrift Nachhaltigkeit und Zukunft geführt hat – mit Fachleuten, Politikern und Prominenten. Und einem Jeden von uns steht die Möglichkeit offen, diese Bücher zu kaufen und die Ideen und das Wissen verbreiten zu helfen. Zeit für ein Gespräch.

Lieber Herr Christiani, wie kam es denn zu der Bücherreihe ‚morgen‘?

Schon als Student wollte ich Bücher machen. Es war immer mein Ziel, Bücher zu gestalten und herauszubringen, die komplexe Inhalte auf attraktive Art und Weise transportieren. Ich wollte nichts weniger, als das Buch neu erfinden. (lacht)

Als dann die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 Fahrt aufnahm, wurden viele Kunden-Projekte auf Eis gelegt, und ich hatte plötzlich enorm viel Zeit! Da dachte ich mir: Wenn Bücher machen, warum nicht jetzt?

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homeoffice wohnen zukunftswelten

Wollen wir zu Hause arbeiten?

„Arbeitgeber:innen müssen bei Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten grundsätzlich die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice anbieten. Dies gilt, sofern nicht zwingende betriebliche Gründe dagegensprechen. Beschäftigte müssen das Angebot annehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen. Dies können zum Beispiel mangelnde räumliche oder technische Gegebenheiten in der Wohnung des Beschäftigten sein“, so lesen wir im Januar 2022 auf der Homepage der Bundesregierung. Darauf sind viele nicht vorbereitet, auch wenn uns die Pandemie schon seit zwei Jahren in Atem hält. Wir fragten Sven Lapp, Geschäftsführer bei pro office in Bremen, wie damit umzugehen ist.

Sven, als uns die Coronapandemie 2020 heimsuchte, gab es da eine vermehrte Nachfrage nach Homeoffice-Lösungen?

Darauf haben wir tatsächlich gebaut. Wir hatten einen Run erwartet, hatten sofort ein Portfolio an Produkten zusammengestellt – mit geeigneten Tischen, Schreibtischstühlen und Leuchten –, daraus eine digitale Broschüre gestaltet und an unsere Kund:innen verschickt. Die Resonanz darauf war nicht so groß wie erwartet. Es gab auch nicht mehr Kund:innen in unseren Läden – jedenfalls nicht spürbar mehr als vor der Pandemie. Damit hatten wir nicht gerechnet. 

Sven Lapp (*1964) ist einer der Geschäftsführer von pro office Bremen. Nach einer kaufmännischen Berufsausbildung in der Möbelbranche und mehr als 20 Jahren im Einzelhandel machte er sich 2009 mit zwei Partnern mit einem Geschäft in der Bremer Innenstadt selbständig. 

Was wir sofort gespürt hatten, war, dass die Menschen in einer Art Stand-by-Einstellung lebten. Homeoffice war für viele bis dahin kein Thema. Sie begriffen diese Zeit als besondere Ausnahme und nahmen die Situation nicht zum Anlass, sich in ihrem Zuhause daran anzupassen und Möbel zu kaufen. Die Kundschaft lässt sich aufteilen in die wenigen, die vorher schon ein Arbeitszimmer hatten, und die überwiegende Mehrheit, die entweder nicht daheim arbeiten wollte oder sollte, und die, die nicht den Raum für solcherlei Überlegungen hatten. Viele haben einfach nicht den nötigen Platz, einen geeigneten Raum zum Arbeitsraum, zum Homeoffice umzuwidmen.

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artenvielfalt ernaehrung klimawandel zukunftswelten

Der Natur freien Lauf lassen

Permakultur ist ursprünglich ein nachhaltiges Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, natürliche Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur genau zu beobachten und nachzuahmen. Das Konzept entwarf in den 1970er-Jahren der Australier Bill Mollison zusammen mit seinem Schüler David Holmgren. Ulrike Windsperger beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Permakultur. Sie studierte Gartenbau, Erziehungswissenschaften und Soziologie, hat eine Ausbildung als Kräuterpädagogin, ist Imkerin und war viele Jahre Vorsitzende eines Imkervereins. Sie weiß, wie das nachhaltige Gärtnern auch auf dem Balkon gelingen kann. Wir haben nachgefragt.

Frau Windsperger, Permakultur ist in aller Munde und eine Art Modewort geworden. Was ist denn eigentlich Permakultur? 

Permakultur setzt sich zusammen aus den beiden Begriffen permanent und Agrikultur, also dauerhafte Landwirtschaft. Der Begriff Permaculture wurde im Jahr 1975 vom Australier Bill Mollison, den man auch Vater der Permakultur nennt, geprägt. Der Begriff ist seitdem aktiv und passiv als Ideenkonstrukt in der Welt und Grundlage für Planungsumsetzungen. Permakultur bedeutet eine sich selbst erhaltende Landwirtschaft, insbesondere auch ein sich selbst erhaltender Garten. In der Landwirtschaft werden überwiegend einjährige Produkte angebaut. Das Problem ist, dass in der konventionellen Landwirtschaft nur Monokulturen vorherrschend sind, während in einer biologisch-dynamischen immer Untersorten – auch Blüten und Heilpflanzen für Insekten – integriert sind. Ich selbst habe mit Permakultur auf dem Balkon begonnen, als ich noch gar nicht wusste, dass es diesen Begriff überhaupt gibt. Ich war damals der Zeit weit voraus. In meinem Gartenbaustudium habe ich nichts zu diesem Thema gehört und das meiste dazu selbst recherchieren müssen. 

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medien wohnen zukunftswelten

Es geht nicht nur um Sustainability

Laut AD ist der Münchner Stefan Diez einer der wichtigsten Kreativen, Architektur & Wohnen kürte ihn 2022 zum Designer des Jahres. Diez rückt bei seinen Entwürfen das Thema Nachhaltigkeit mehr und mehr in den Fokus. „Nachhaltigkeit ist schwierig, weil eigentlich alles, was wir produzieren, irgendwo einen gewissen Schaden verursacht oder zumindest eine Auswirkung auf den Verbraucher und die Umwelt hat“, sagt Diez. „Wir sollten uns die Dinge, die wir machen, gut überlegen. Anstatt laufend Zwischenlösungen anzubieten, die die Sachen nicht wirklich auf den Punkt bringen.“ Zu Ende gedacht hat Diez zum Beispiel seinen Entwurf für die Leuchte Ayno für Midgard und wurde dafür mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2021 in der Kategorie Vorreiter ausgezeichnet.

Stefan, meine erste Frage nimmt deine Kundschaft ins Visier. Damit meine ich nicht die Möbelindustrie, sondern Leute, die sich einrichten wollen. Die meisten kennen dich als Designer für Möbel, obwohl du auch Entwürfe für Geschirr vorgelegt hast. Die Erwartungen der jüngeren Kundschaft an Interior Design, an Möbel und Einrichtung, haben sich verändert: Nachhaltigkeit spielt eine besondere Rolle, auch Fairness in der Produktion. Nimmst du das so auch wahr? Wie würdest du deine Zielgruppe beschreiben?

Wie fange ich am besten an, darauf zu antworten? Ich kenne unsere Endkund:innen natürlich nicht wirklich! Das sind Ausnahmen, wenn ich gelegentlich etwas davon mitbekomme. Und es freut mich natürlich, wenn ich bei Bekannten ein Stück von mir entdecke. 

Stefan Diez, 51, ist ein deutscher Industriedesigner. 1998 war er Assistent von Richard Sapper, danach bis 2002 für den Designer Konstantin Grcic in München tätig. 2003 machte er sich selbständig und eröffnete in München sein eigenes Designstudio. Seit 2018 ist er Professor für Industriedesign an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

Nichtsdestotrotz stelle ich mir die Menschen vor, die Interesse an meinen Projekten und Produkten haben könnten. Eine Imagination davon zu haben, wie die Menschen denken und welche Ideen sie leiten, ist für mich der richtige Weg. Also nicht zu sagen: Was muss ich machen, damit es verkauft wird? Ich stelle mir einfach Leute vor – meistens sind es Menschen aus meinem Umfeld, die ich im Kopf habe oder mit denen ich mich umgebe – und spüre, dass mir deren Vorstellungen und Bedürfnisse etwas bedeuten. Aber wie man meine Zielgruppe exakt beschreiben könnte, damit das in so ein Marketing-Diagramm passt, das weiß ich nicht.

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future medien publishing wohnen zukunftswelten

War die Zukunft früher einfach besser?

Unser Zuhause ist Ausdruck unseres Lebensstils, es prägt unseren Alltag und bestimmt unser Wohlbefinden. Mit der Wanderausstellung Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs initiiert das Vitra Design Museum seit 2021 eine neue Debatte über das private Interieur, seine Geschichte und seine Zukunftsaussichten. Zuletzt war die Wanderausstellung im Möbelmuseum Wien zu sehen. Wir sprachen mit Jochen Eisenbrand, Chefkurator des Museums in Weil am Rhein, wie sich gesellschaftliche, politische und technische Veränderungen der letzten 100 Jahren in unserem Wohnumfeld widerspiegeln.

„Die Innengestaltung von Wohnraum ist unter allen Designdisziplinen vermutlich die populärste. Jeder wohnt, also geht das Thema auch jeden etwas an“, meint Jochen Eisenbrand, Chefkurator des Vitra Design Museums im einleitenden Text des Katalogs zur Ausstellung Home Stories.


Jochen Eisenbrand (*1970) ist Chefkurator des Vitra Design Museums in Weil am Rhein. Nach dem Studium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg promovierte er 2013 an der Bergischen Universität Wuppertal. 

„Innerhalb der Architektur- und Designwelt selbst scheint die Innengestaltung heute allerdings eine etwas vernachlässigte Disziplin, die in Fachpublikationen relativ wenig besprochen wird –
vielleicht deshalb, weil sich neben anderem so viele Hochglanzzeitschriften als Forum dafür etabliert haben. Schaut man auf die letzten hundert Jahre zurück, erkennt man lange Zeitabschnitte, in denen das anders war.“

Wir haben mit Jochen Eisenbrand darüber philosophiert, was Wohnen und Interior eigentlich sind, welche gesellschaftlichen Strömungen und Menschen Veränderungen im Möbeldesign und Wohnumfeld erzeugt haben und welchen Stellenwert Inneneinrichtung in der heutigen Gesellschaft einnimmt. 

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