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gesundheit medizin zukunftswelten

Die Zukunft der Medizin

In den Laboren und Forschungseinrichtungen weltweit brodelt es. Eine Welle aus Enthusiasmus und Anspannung durchzieht die Reihen der Biolog:innen und Mediziner:innen, die Zeugen einer nie dagewesenen Entwicklung werden. Es ist ein Optimismus, der von immens großen Fortschritten in unzähligen Bereichen genährt wird und die Grenzen des Vorstellbaren sprengt. 

Plötzlich sind Dinge möglich, die noch vor Kurzem als reine Utopie galten: die Heilung von Krebs, die Programmierung von Zellen, das Züchten künstlicher Organe, die Verbindung des Gehirns mit Maschinen, die Manipulation von Genen, die Bekämpfung von Krankheiten per Knopfdruck und eine Lebensverlängerung um 20, 30 Jahre. Die Aussicht darauf, die Menschheit nicht nur gesünder, sondern auch klüger, hübscher und jünger zu machen, ist greifbar geworden.

Zwei Chirurgen beobachten hochpräzise programmierbare automatisierte Roboterarme, die Patienten in einem High-Tech-Krankenhaus operieren.

Expert:innen, Forscher:innen und Wissenschaftler:innen sind sich einig: Die Medizin steht am Anfang einer umfassenden Revolution. Die Menschheit befindet sich auf dem Weg in eine technologisierte, datengetriebene und digitale Gesundheitswelt. Eine Welt, in der Diagnose und Therapie von Krankheiten auf völlig neue Art und Weise möglich sind. Eine Welt, in der Medikamente uns ein längeres und gesünderes Leben ermöglichen sollen.

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gesundheit klimawandel medizin

Wir sind nicht wirklich darauf vorbereitet

Der Klimawandel macht sich allenthalben bemerkbar. Wetterextreme gehören zur neuen Normalität. Kann der Mensch unter diesen Bedingungen existieren? Wir fragten die Umweltmedizinerin Prof. Traidl-Hoffmann, was zu tun ist.

Der Mensch funktioniert nur bei einer Körpertemperatur von zwischen  36 und 37,5 Grad gut. Wie reguliert der Körper seine Temperatur und was hat das mit dem Klimawandel zu tun?

Unser Körper ist perfekt darauf ausgerichtet, seine Temperatur im Gleichgewicht zu halten, und er verfügt über ein komplexes System, um dies zu erreichen. Unter normalen Umständen, bei angenehmen Raumtemperaturen um die 23°-24° Grad Celsius funktioniert dieses System einwandfrei. Doch wenn es draußen zu warm wird, gerät der Körper in Schwierigkeiten, denn seine Hauptaufgabe besteht darin, seine Temperatur im Gleichgewicht zu halten. Andere wichtige Prozesse werden vernachlässigt und es kann passieren, dass bereits kranke Menschen noch kränker werden oder dass gesunde Menschen plötzlich erkranken oder sogar sterben. Die Hitze an sich ist also nicht direkt lebensbedrohlich, sondern es sind die Auswirkungen auf den Körper, wenn er sich nicht mehr ausreichend regulieren kann.

Univ.-Prof. Dr. Claudia Traidl- Hoffmann, (*1970), leitet den Bereich Umweltmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg und bei Helmholtz Munich. Dem Einfluss des Klimawandels auf die Gesundheit gilt dabei besonderes Augenmerk. Ihr Ziel ist, Krankheiten zu verhindern und Klimaresilienz zu stärken.

Nun stellt sich die Frage, wie der Klimawandel damit zusammenhängt. Der Klimawandel führt dazu, dass die Temperaturen auf der Erde immer weiter steigen, nicht nur um 1,5° Grad Celsius im Durchschnitt, sondern auch in Form von häufigeren und intensiveren Hitzewellen. Wenn wir uns das Jahr 2050 vorstellen, leben sieben von zehn Menschen in Städten, die während solcher Hitzewellen noch stärker betroffen sind. In den Städten kann es während einer Hitzewelle sogar um weitere 4°-5° Grad Celsius wärmer sein. Hinzu kommt, dass die Umwelt in den Städten durch Schadstoffe und den Einsatz von fossilen Brennstoffen zusätzlich belastet wird. Diese Kombination aus Hitze, Schadstoffen, UV-Strahlung und Umweltverschmutzung kann zu einer erhöhten Gefahr für unsere Gesundheit führen.

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ernaehrung gesundheit psychologie

Eine ganze Welt in uns

Eine gesunde Darmflora schützt vor Herzinfarkt, Diabetes, Allergien, Rheuma, Depressionen und vielen anderen Zivilisationskrankheiten. Dabei arbeiten das Immunsystem und das Mikrobiom Hand in Hand. Wie die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft ganz einfach im Alltag umsetzt werden können, darüber sprach ich mit Alexandra Renkawitz.

Der Mensch hat über seine Haut und Schleimhäute Kontakt zur Außenwelt. Diese Kontaktstellen ermöglichen den Austausch mit der Luft, der Nahrung sowie mit Giftstoffen, Bakterien und Viren. Die Haut bildet eine Grenzfläche zur Außenwelt, die je nach Geschlecht und Größe etwa 1,6 bis 1,9 Quadratmeter groß ist; die Schleimhäute haben eine Gesamtfläche von etwa sechs Quadratmetern. Wie schützt sich der Körper?

Dipl. oec. troph. Alexandra Renkawitz, geboren 1965 im Rheinland, studierte Japanologie und Personal­management und arbeitet als Fernsehredakteurin im aktuellen Nachrichtengeschäft. Als Patchwork-Mutter von fünf erwachsenen Kindern lebt sie in München.

Wir haben mehrere lymphatische Organe, die eine wichtige Rolle beim Schutz unseres Körpers spielen. Der Schutz beginnt mit dem Rachenring, der potenzielle Eindringlinge aus der Atemluft oder Nahrung abwehren kann. Zudem haben wir immunkompetente Zellen auf der Hautoberfläche, die in der Lage sind, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Wenn ein potenziell gefährlicher Eindringling erkannt wird oder die Integrität des Körpers bedroht ist, kann eine immunologische Kaskade oder Kettenreaktion ausgelöst werden. Dabei werden Organe oder tiefer liegende Gewebeschichten aktiviert. Wenn der Eindringling bereits bekannt ist, wird eine normale Antigen-Antikörper-Reaktion oder das Eingreifen von Gedächtniszellen in Gang gesetzt, um den Eindringling schnell zu eliminieren. Bei einem neuen Eindringling werden spezifische Abwehrmechanismen erstellt, und ein Trainingsprozess im Immunsystem findet statt.

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gesundheit humor psychologie

Humor hilft heilen?

Ein faszinierendes Phänomen: Die heilende Kraft des Lachens. Es heißt, dass Gesunde sich krank lachen können und Kranke durch Lachen gesund werden können. Im Gespräch mit Prof. Dr. Barbara Wild tauchen wir in die Welt des Humors ein und lassen uns erklären, wie Lachen und Humor tatsächlich Einfluss auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden nehmen können. 

Barbara, was ist eigentlich Humor?

Humor ist für mich eine Art Charaktereigenschaft, jedoch nicht ganz so festgelegt. Sie wird beeinflusst von den Umständen, der Stimmung und sogar von den Menschen in der Nähe. Humor ermöglicht es mir, schwierige Situationen im Leben mit Leichtigkeit zu nehmen und auch in schlechten Situationen etwas Gutes zu finden. Ich kann mich über Missgeschicke amüsieren und andere Menschen damit anstecken. Er hat eine soziale Komponente, die es mir ermöglicht, mit anderen zusammen zu lachen und diese Sichtweise auf die Dinge weiterzugeben. Humor ist also fast wie eine feste Charaktereigenschaft, die es mir erlaubt, das Leben leichter zu nehmen.

Humor kann man als eine Art Watte betrachten, die unangenehme emotionale Erfahrungen ein wenig abfedert und umlenkt. Oder?

Ich finde den Begriff Umlenken passender als Watte. Für mich ist Humor eher ein Mittel, um die Perspektive zu wechseln. Es geht darum, die Dinge aus einer anderen Blickrichtung zu betrachten und trotzdem, auch wenn gerade etwas Schlechtes passiert ist, noch etwas Lustiges darin zu finden. 

Prof. Dr. med. Barbara Wild (*1961) ist Humorforscherin und Professorin für psychotherapeutische und psychologische Grundlagen der künstlerischen Therapien, an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt NürtingenGeislingen. 

Wie lässt sich Humor effektiv in der Psychotherapie einsetzen? Diese Frage ist sicherlich komplex und umfassend, da es verschiedene Ansätze und Techniken gibt. Gibt es eine einfache Antwort darauf?

Also ich kann es verschreiben und sage dann: dreimal täglich eine Dosis Humor zu sich nehmen.

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flow psychologie

Glücksempfinden durch den Flow

Tauchen wir ein in die faszinierende Welt des Flows. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Gefühl des Fließens und der völligen Hingabe an eine Tätigkeit. In diesem mentalen Zustand erleben wir eine tiefe Konzentration und ein restloses Aufgehen in dem, was wir tun. Es ist eine Art Rausch des Schaffens, bei dem wir uns selbst vergessen und alles wie von selbst geschieht. 

Der Flow-Zustand entsteht in dem Bereich zwischen Überforderung und Unterforderung. Es ist ein Zustand, in dem wir komplexe und schnell ablaufende Geschehnisse steuern können. Im Gespräch mit Prof. Corinna Peifer tauchen wir tief in die Welt des Flows ein. 

Prof. Corinna Peifer ist Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie am Institut für Psychologie der Universität zu Lübeck, mit Themen wie Flow-Erleben, Stress-Management und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Sie ist Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung (DGPPF).
Fotografie ©RUB, Kramer

Erinnern wir uns an den Anfang der Pandemie, als unsere Smartphones und soziale Medien unser Tun in immer kleinere Aufgabenstücke zerteilten und uns davon abhielten, voranzukommen. Wir wurden schnell abgelenkt und am Ende des Tages stellten wir fest, dass wir weder in unserer Freizeit noch in unserem Beruf etwas erreicht hatten. Wie können wir unsere Leistungsfähigkeit steigern und uns von Ablenkungen befreien, um sowohl beruflich als auch in unserer Freizeit effektiver zu sein?

Es gibt viele Aspekte, die man beachten kann, um effektiver zu sein. Wenn wir uns auf das Thema Zeitmanagement konzentrieren, stellt sich heraus, dass viele Menschen sich zu viele Aufgaben vornehmen und dann enttäuscht sind, wenn sie nicht alles schaffen. Das liegt oft daran, dass wir unsere Tage überladen und zu wenig Pufferzeiten einplanen. Eine Methode, die sich hier bewährt hat, ist die sogenannte Alpen-Methode. Dabei schätzen wir die Dauer einer Aufgabe großzügig ein, multiplizieren sie mit 1,5 und fügen zusätzlich Pufferzeiten hinzu. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, unsere Tage besser zu strukturieren und das Gefühl zu haben, dass wir tatsächlich das erreicht haben, was wir uns vorgenommen haben. Wichtig ist jedoch, dass wir uns nicht zu viele Aufgaben vornehmen, da dies wiederum zu Überlastung führen kann.

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Wohlfühlen und fit bleiben!

Der nächste Band der morgen-Reihe – erscheint am 12. Februar 2024 – befasst sich mit dem aktuellen Stand des Gesundheitswesens, der Medizin und verschiedenster Therapien. Dabei ist der Blick wieder sehr weit. Es geht um unser Immunsystem, einen Kompass durch die Welt der sanften Medizin, es geht um das Pro und Contra beim Impfen und darum, wie unser Mikrobiom im Darm uns beeinflusst. Natürlich geht es auch um Pandemien und  multiresistente Keime.

Ab 12. Februar 2024 gibt’s den neuen Band zum Thema Gesundheit

Wir sprechen mit Prof. Barbara Wild über die Wirkung von Humor auf Körper, Geist und Seele und diskutieren mit Dr. med. Dr. Natalie Grams-Nobmann über Homöopathie. Wir sprechen mit Roland Liebschaft-Bracht über Bewegung und mit Dr. Dilek Gürsoy über unser Herz. Letztlich spielt auch unsere Ernährung eine essenzielle Rolle für unsere Gesundheit – alle Zivilisationskrankheiten haben mit unserer Art und Weise zu tun, wie wir uns ernähren. Überdies sprechen wir mit Prof. Claudia Traidl-Hoffmann über die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit. Insgesamt erkennen die Leserin und der Leser, wie wichtig ein achtsamer Umgang mit sich selbst ist: wie wir uns morgen 
wohlfühlen und fit halten wollen

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gesundheit publishing zukunftswelten

Vorschau Herbst 2023

Die ersten vier morgen-Bände liegen vor. Jedes einzelne Buch behandelt dabei – streng fokussiert – die Themen, die uns in Zeiten von Coronapandemie, Klimakrise, Artensterben, Digitalisierung und kommender Künstlicher Intelligenz bei bislang ungebremstem Bevölkerungswachstum interessieren und/oder interessieren sollten. 

Der nächste Band befasst sich mit dem aktuellen Stand des Gesundheitswesens, der Medizin und verschiedenster Therapien. Dabei ist der Blick wieder sehr weit. Es geht um unser Immunsystem, einen Kompass durch die Welt der sanften Medizin, es geht um das Pro und Contra beim Impfen und darum, wie unser Mikrobiom im Darm uns beeinflusst. Natürlich geht es auch um Pandemien und multiresistente Keime. 

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future publishing zukunftswelten

„Ist die Art und Weise, wie wir leben, die richtige?“

Ein Interview mit dem manufakturen-blog

26. August 2022, Berlin. Er glaubt an das Nachhaltigkeits-Thema Manufaktur. Entwickelte eine Konzeption für eine eigene Manufakturen-Zeitschrift, fertigte einen Prototypen, reiste auf der Suche nach Partnern durch die Republik – aber der Mut der Manufakteure war nicht da. Jetzt ist Eckard Christiani von der Designagentur Quintessense mit seinem neuen Projekt unterwegs: der Bücherreihe ‚Morgen – wie wir leben wollen‘. Bücher mit den Schwerpunkten Ernährung, Wohnen, Gesundheit, Medien, Mobilität, Digitalisierung, in denen er eine Vielzahl von Interviews abdruckt, die er unter der Überschrift Nachhaltigkeit und Zukunft geführt hat – mit Fachleuten, Politikern und Prominenten. Und einem Jeden von uns steht die Möglichkeit offen, diese Bücher zu kaufen und die Ideen und das Wissen verbreiten zu helfen. Zeit für ein Gespräch.

Lieber Herr Christiani, wie kam es denn zu der Bücherreihe ‚morgen‘?

Schon als Student wollte ich Bücher machen. Es war immer mein Ziel, Bücher zu gestalten und herauszubringen, die komplexe Inhalte auf attraktive Art und Weise transportieren. Ich wollte nichts weniger, als das Buch neu erfinden. (lacht)

Als dann die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 Fahrt aufnahm, wurden viele Kunden-Projekte auf Eis gelegt, und ich hatte plötzlich enorm viel Zeit! Da dachte ich mir: Wenn Bücher machen, warum nicht jetzt?

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homeoffice wohnen zukunftswelten

Wollen wir zu Hause arbeiten?

„Arbeitgeber:innen müssen bei Büroarbeiten oder vergleichbaren Tätigkeiten grundsätzlich die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice anbieten. Dies gilt, sofern nicht zwingende betriebliche Gründe dagegensprechen. Beschäftigte müssen das Angebot annehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen. Dies können zum Beispiel mangelnde räumliche oder technische Gegebenheiten in der Wohnung des Beschäftigten sein“, so lesen wir im Januar 2022 auf der Homepage der Bundesregierung. Darauf sind viele nicht vorbereitet, auch wenn uns die Pandemie schon seit zwei Jahren in Atem hält. Wir fragten Sven Lapp, Geschäftsführer bei pro office in Bremen, wie damit umzugehen ist.

Sven, als uns die Coronapandemie 2020 heimsuchte, gab es da eine vermehrte Nachfrage nach Homeoffice-Lösungen?

Darauf haben wir tatsächlich gebaut. Wir hatten einen Run erwartet, hatten sofort ein Portfolio an Produkten zusammengestellt – mit geeigneten Tischen, Schreibtischstühlen und Leuchten –, daraus eine digitale Broschüre gestaltet und an unsere Kund:innen verschickt. Die Resonanz darauf war nicht so groß wie erwartet. Es gab auch nicht mehr Kund:innen in unseren Läden – jedenfalls nicht spürbar mehr als vor der Pandemie. Damit hatten wir nicht gerechnet. 

Sven Lapp (*1964) ist einer der Geschäftsführer von pro office Bremen. Nach einer kaufmännischen Berufsausbildung in der Möbelbranche und mehr als 20 Jahren im Einzelhandel machte er sich 2009 mit zwei Partnern mit einem Geschäft in der Bremer Innenstadt selbständig. 

Was wir sofort gespürt hatten, war, dass die Menschen in einer Art Stand-by-Einstellung lebten. Homeoffice war für viele bis dahin kein Thema. Sie begriffen diese Zeit als besondere Ausnahme und nahmen die Situation nicht zum Anlass, sich in ihrem Zuhause daran anzupassen und Möbel zu kaufen. Die Kundschaft lässt sich aufteilen in die wenigen, die vorher schon ein Arbeitszimmer hatten, und die überwiegende Mehrheit, die entweder nicht daheim arbeiten wollte oder sollte, und die, die nicht den Raum für solcherlei Überlegungen hatten. Viele haben einfach nicht den nötigen Platz, einen geeigneten Raum zum Arbeitsraum, zum Homeoffice umzuwidmen.

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artenvielfalt ernaehrung klimawandel zukunftswelten

Der Natur freien Lauf lassen

Permakultur ist ursprünglich ein nachhaltiges Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, natürliche Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur genau zu beobachten und nachzuahmen. Das Konzept entwarf in den 1970er-Jahren der Australier Bill Mollison zusammen mit seinem Schüler David Holmgren. Ulrike Windsperger beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Permakultur. Sie studierte Gartenbau, Erziehungswissenschaften und Soziologie, hat eine Ausbildung als Kräuterpädagogin, ist Imkerin und war viele Jahre Vorsitzende eines Imkervereins. Sie weiß, wie das nachhaltige Gärtnern auch auf dem Balkon gelingen kann. Wir haben nachgefragt.

Frau Windsperger, Permakultur ist in aller Munde und eine Art Modewort geworden. Was ist denn eigentlich Permakultur? 

Permakultur setzt sich zusammen aus den beiden Begriffen permanent und Agrikultur, also dauerhafte Landwirtschaft. Der Begriff Permaculture wurde im Jahr 1975 vom Australier Bill Mollison, den man auch Vater der Permakultur nennt, geprägt. Der Begriff ist seitdem aktiv und passiv als Ideenkonstrukt in der Welt und Grundlage für Planungsumsetzungen. Permakultur bedeutet eine sich selbst erhaltende Landwirtschaft, insbesondere auch ein sich selbst erhaltender Garten. In der Landwirtschaft werden überwiegend einjährige Produkte angebaut. Das Problem ist, dass in der konventionellen Landwirtschaft nur Monokulturen vorherrschend sind, während in einer biologisch-dynamischen immer Untersorten – auch Blüten und Heilpflanzen für Insekten – integriert sind. Ich selbst habe mit Permakultur auf dem Balkon begonnen, als ich noch gar nicht wusste, dass es diesen Begriff überhaupt gibt. Ich war damals der Zeit weit voraus. In meinem Gartenbaustudium habe ich nichts zu diesem Thema gehört und das meiste dazu selbst recherchieren müssen. 

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