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Nicht zu viel Ordnung!

Es geht etwas vor in der Welt der Tiere und Pflanzen, dem bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteilwird. Wo sie können, bewegen sich Tiere wie Pflanzen in Richtung der Pole, um den steigenden Temperaturen und der Trockenheit in ihrem angestammten Lebensraum zu entkommen. Wir sprachen mit Benjamin von Brackel über das Phänomen, das uns zugleich die beeindruckende Anpassungsfähigkeit der Natur vor Augen führt. Und fragten, was jede*r Einzelne tun kann, um die Natur auf ihrer Wanderschaft zu unterstützen.

Eckard Christiani im Gespräch mit Benjamin von Brackel

Herr von Brackel, man hört, dass die Menschen, die Ihr Buch Die Natur auf der Flucht gelesen haben, ziemlich geflasht waren. Wovon genau?

Es gibt zwar unglaublich viele Bücher über das sechste Massensterben, das gerade passiert. Aber das Phänomen der Natur auf der Flucht ist kaum jemandem bekannt. 

Die Natur auf der Flucht von Benjamin von Brackel, 2021 erschienen im Heyne Verlag, 
240 Seiten, 16,99 Euro, ISBN 978-3868826647 

Ich durfte vor einigen Jahren für die SZ einen Beitrag zum Thema Ozeanversauerung schreiben. Bei meinen Recherchen stieß ich auf einen Nebensatz in einer Studie, der besagte, dass der Kabeljau durch die Erderwärmung aus unseren Breitengraden Richtung Norden wandert. Da wurde mir bewusst, welche besonderen Auswirkungen der Klimawandel auf die Tierwelt hat. Der Kabeljau wird nicht der einzige Fisch sein, der sich einen neuen Lebensraum sucht. Wandern auch andere Fische? Wandern auch die Tiere und die Pflanzen an Land? 

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Die passenden Codes der Kommunikation

Beitrag im Designtagebuch vom 21. Oktober 2021 von Achim Schaffrinna

Wer passende, adäquate Kommunikationsdesignlösungen kreieren möchte, das ist soweit nicht neu, braucht eine Vorstellung davon, wie Produkte und Marken wahrgenommen werden. Aber was genau sind heutzutage, nachdem wir zwei Jahre in und mit der Corona-Pandemie leben, im Bereich der Markenkommunikation die Dinge, auf die es ankommt? Norbert Möller, Executive Creative Director der Peter Schmidt Group, erklärt, woran seiner Ansicht nach aktuell keine Marke mehr vorbei kommt.

Ich bin kürzlich auf die Magazin-Buchreihe „morgen“ aufmerksam geworden, in der Eckard Christiani, Journalist, Kommunikationsberater und Grafikdesigner, Spezialisten aus den unterschiedlichsten Bereichen zu Wort kommen lässt. In Band 2 „Medien“ nimmt Christiani den Medienkonsum in einer sich rasch verändernden Welt unter die Lupe. Eine Welt, in der es immer schwieriger geworden ist Fiktion und Realität von einander zu unterscheiden. Das stellt all jene vor besondere Herausforderungen, die Markenkommunikation betreiben.

Norbert Möller, Peter Schmidt Group, Hamburg

In Kooperation mit dem Verlag EDITION Integralis, bei dem die Buchreihe erschienen ist, wird das in Band 2 enthaltene Interview mit Norbert Möller, Executive Creative Director der Peter Schmidt Group, hier im dt veröffentlicht. Denn die von Christiani aufgeworfene Frage „Ist die Art und Weise, wie wir leben, die richtige?“ ist gerade für uns Designer und Kreativschaffende von großer Bedeutung, vielleicht mehr denn je. Es ist kein Zufall, dass das Motto der diesjährigen Frankfurter Buchmesse – „Wie wollen wir leben?“ – ganz ähnlich klingt. Vom Verlag selbst wird die Buchreihe im Kontext „Zukunftsperspektiven“ positioniert. Tatsächlich sind die von Christiani aufgeworfenen Fragen im Hier und Jetzt von hoher Relevanz.

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wie wir morgen nachhaltiger leben wollen

Heute erscheint der aufregende dritte Band der morgen-Buchreihe: wie wir morgen nachhaltiger leben wollen. Buchbinderisch eine Herausforderung, inhaltlich hochaktuell. Erhältlich hier im Shop oder im gut sortierten Buchhandel.

wie wir morgen nachhaltiger leben wollen
Mit Beiträgen, Essays und Gesprächen von und mit Benjamin von Brackel, Rachel Carson, Eckard Christiani, Prof. Matthias Glaubrecht, Ferry Heilemann, Dr. Susanne Götze, Hannes Jaenicke, Sven Plöger, Prof. Volker Quaschning, Nick Reimer, Katarina Schickling, Prof. Josef Settele, Carina Wohlleben u.a.m.
144 Seiten, Hardcover Halbleinen, Graupappe geprägt,
16,5 x 24,5 cm, € 24,80 / € 25,50 (A)

ISBN 978-3-9822804-2-4
Erscheinungstermin:
11. Oktober 2021

Frank Volland, Geschäftsführer von Integralis, meint dazu: „Uns war nicht klar, was der Buchgestalter Eckard Christiani damit erreichen wollte: Eine Graupappe auf ein teures Gewebe kleben. Der Prägestempel war sehr aufwendig. Bei den Aufklebern mussten wir schon vor dem Schneiden Überzeugungsarbeit leisten, dass der Aufkleber um die Kante drum herum geklebt wird und nicht am Schnitt endet. Es ging uns um Gestaltung und Formensprache. Die Fragezeichen jedoch blieben. Man sah es am leichten Kopfschütteln des Technikers. Das Ergebnis aber ist auch für Menschen, die jeden Tag wunderschöne Bücher bauen, herausragend. Die Mühe hat sich gelohnt. Man muss das Buch anfassen, um es zu begreifen. Unser drittes Buch in der Reihe von zwölf Bänden ist bisher das schönste, finden wir. Band 4 ist in Arbeit. Auch da wird es außen wieder sehr schön und innen sehr spannend.“

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Algorithmen können nicht kuratieren!

Wen fragt man am besten, wenn es um unsere Medienwelt geht, wenn man wissen will, wie sich unser Medienkonsum in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wohin die Reise im Internet geht? Man fragt Mr. Media Thomas Koch. Denn er arbeitet seit fast fünfzig Jahren im Mediabereich, weiß, wie das Geschäft läuft, sieht oftmals als Erster, welche Möglichkeiten sich auftun, aber auch, welche Gefahren im Umgang mit unseren Daten entstehen können. Wir trafen Thomas in Berlin, um es ganz genau zu erfahren.

Thomas, du bist Media-Berater. Was tust du genau?

Wenn man Menschen erzählt, was ein Mediaplaner macht – nämlich die Auswahl der Medien für Werbekampagnen –, dann sind sie oft ganz erstaunt, dass es Leute gibt, die sich mit so etwas beschäftigen. Ich frage dann gern zurück,  ob denn beispielsweise der Ferrero-Küsschen-Fernsehspot rein zufällig über das gerade eingeschaltete TV-Gerät flimmert. Dann heißt es meist, dass man da noch nie drüber nachgedacht hätte. Im Radio ist es genauso. Oder wenn man eine Zeitschrift aufblättert. Überall finden wir Werbung. Irgendjemand muss beschließen, was da wann für wen erscheint. Und das mache ich – den ganzen Tag.

Wieso macht das das Ferrero-Küsschen nicht selber und ruft einfach mal beim Sender an?

Die Marketingabteilungen in den Unternehmen haben schon genug mit ihrer eigentlichen Aufgabe zu tun, nämlich damit, die Marke zu vermarkten. Werbung spielt natürlich keine untergeordnete Rolle für die Marke, aber für die Markenverantwortlichen macht sie nur zehn bis zwanzig Prozent ihrer Agenda aus. Media wiederum macht nur zehn bis zwanzig Prozent der Werbethemen aus. Man kann unmöglich für alles gleichzeitig bestens qualifiziert sein.

Thomas Koch, 69, ist deutscher Media-Experte, Unternehmer und Blogger.

Als ich begann, war Media relativ einfach. Es gab zwei Fernsehsender, eine Handvoll Radiosender, Plakatstellen, ein paar Zeitschriften und Tageszeitungen. Da konnte man prima den Überblick behalten.

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Gespräch mit meiner Seele

Auszug aus dem Buch „Wir sind das Klima“ von Jonathan Safran Foer

(Illustration: Julia Ochsenhirt)

Du hast also … keine Hoffnung?

Nein. Ich kenne zu viele kluge und engagierte Menschen – keine neunmalklugen Narzissten, sondern gute Menschen, die ihre Zeit, ihr Geld und ihre Kraft dafür einsetzen, die Welt zu verbessern –, die niemals etwas an ihrer Ernährungsweise ändern würden, egal mit welchen Argumenten man sie zu überzeugen versuchen würde.

Wie würden diese klugen und sozial engagierten Menschen erklären, dass sie so wenig gewillt sind, anders zu essen?

Das würde man sie nie fragen.

Und wenn doch?

Dann würden sie vielleicht sagen, dass die Nutztierhaltung zwar ein System mit gravierenden Mängeln ist, die Menschen aber nun mal etwas essen müssen und tierische Produkte heute billiger sind denn je.

Und was würdest du ihnen antworten?

Ich würde sagen, dass wir zwar etwas essen müssen, aber nicht unbedingt tierische Produkte – es ist fast mit Sicherheit gesünder für uns, wenn wir uns hauptsächlich pflanzlich ernähren –, und wir müssen sie auf keinen Fall in den historisch nie da gewesenen Mengen verzehren wie im Moment. Aber es stimmt, dass es eine Frage ökonomischer Gerechtigkeit ist. Und als solche sollten wir sie auch diskutieren, statt uns mit der Ausrede der Ungleichheit vor Gesprächen über die Ungleichheit zu drücken.

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