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Vorbildfunktion? Nein.

Der menschengemachte Klimawandel ist keine Bedrohung für die ferne Zukunft ferner Länder, der Klimawandel findet statt – hier und jetzt. Doch welche konkreten Auswirkungen wird er auf unser aller Leben in Deutschland haben? Selbst wenn es Deutschland und der Welt gelingen sollte, den Ausstoß von Treibhausgasen in den nächsten Jahrzehnten drastisch zu reduzieren – bereits jetzt steht fest: Das Klima in Deutschland verändert sich. Im Jahr 2050 wird es bei uns im Durchschnitt mindestens zwei Grad Celsius wärmer sein. Wir fragten Nick Reimer, was die praktischen Konsequenzen dieses Temperaturanstiegs sind.

Herr Reimer, Sie beschreiben in Ihrem Buch Deutschland 2050 gemeinsam mit Toralf Staud, wie unser Klima 2050 in Deutschland sein und sich unser Leben verändern wird. Woher nehmen Sie Ihre Kenntnisse?

Die Erforschung des Klimawandels ist vermutlich das Beste, was die Menschheit an Wissenschaft hinbekommen hat. Hunderttausende Forscher*innen auf der ganzen Welt kümmern sich um dieses Thema. Es gibt den Weltklimarat, IPCC, der alle fünf bis sechs Jahre die Forschung sichtet und die Forschungsergebnisse zusammenfasst und bewertet. Im August ist der erste Teil des sechsten Sachstandsberichts herausgekommen.

Illustration: Sophia Stephanie

Toralf und ich sind Journalisten und haben uns die relevanten Ergebnisse angeguckt. Zum Beispiel waren wir beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Dort steht im Erdgeschoss der Rechner, mit dem das Wetter berechnet wird. Wenn Sie sich ansehen, wie präzise die Wettervorhersagen inzwischen geworden sind, dann ist das beeindruckend: Zu mehr als neunzig Prozent wird das Wetter tatsächlich so, wie prognostiziert. Die Klimavorhersage wird nach demselben Prinzip wie die Wettervorhersage berechnet. Hierzu teilt man die Welt in Quader auf – Kantenlänge 2,8 Kilometer. Wenn nun über den Azoren eine bestimmte Luftmasse mit einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten Luftdruck beginnt weiterzuziehen, wird berechnet, was mit dieser Luft zum Beispiel in den Alpen passiert. Wenn sie sich mit Wasserdampf vollsaugt, bedeutet das für unser Wetter zwei Tage später wahrscheinlich Regen.

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Die Menschen warten darauf, errettet zu werden.

Um die Klimakrise nicht außer Kontrolle geraten zu lassen, muss unsere Energieversorgung in den nächsten 15 Jahren vollständig auf regenerative Energien umgestellt werden. Kaum einer behält dabei den Überblick, was möglich ist und wie die Systeme funktionieren. Wie kann die Energiewende gelingen? Wir fragten Prof. Volker Quaschning von der HTW in Berlin, was jetzt zu tun ist.

Prof. Dr.-Ing.habil. Volker Quaschning lehrt und forscht im Fachgebiet Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin.

Herr Prof. Quaschning, seit dem Jahr 2000 versucht sich Deutschland an der Energiewende. Jetzt haben wir noch fünfzehn Jahre, um klimaneutral zu werden. Sind Sie mit der Entwicklung zufrieden?

Um es ein bisschen harmlos auszudrücken, Deutschland stellt sich eher mäßig gut an. Man kann, wenn man ein Zeugnis ausstellen müsste, höflich formulieren, dass sich unsere Regierung sehr bemüht hat. 

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Das Bermuda-Dreieck der Energiewende

„Wer wirklich wissen will, warum das alles nicht so läuft mit Energiewende und Klimaschutz, der kaufe und lese dieses Buch. Großartig, aber auch erschreckend! So darf es nicht weitergehen, wir müssen die Klimabremser endlich stoppen“, so Prof. Dr. Harald Lesch über das Buch Die Klimaschmutzlobby. Trotz eindeutiger Verpflichtungen zu den Zielen des Pariser Weltklimaabkommens sind wir weit davon entfernt, diese auch zu erreichen. Wir fragten Dr. Susanne Götze, Mitautorin des Buches, woran oder an wem das liegen mag.

Was oder wer genau ist die Klimaschmutzlobby? Wer gehört dazu? Was sind das für Menschen?

Wir haben drei Gruppen identifiziert: die Leugner, die Bremser und die Rechtspopulisten. 

Dr. Susanne Götze, 41, ist eine deutsche Journalistin, Redakteurin, Buchautorin und Historikerin. Götze studierte Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Geschichte an den Universitäten Potsdam, Paris und Grenoble. Sie arbeitet als Redakteurin für das Wissenschaftsressort des SPIEGEL und verfasst zudem Beiträge unter anderem für Die Zeit, Süddeutsche Zeitung und den Deutschlandfunk.

Angefangen haben wir unsere Recherchen bei den Leugnern. Als 2015 der erste Weltklimavertrag von der UNO geschlossen wurde, hatten eigentlich alle gedacht, das mit den Leugnern hätte sich ein für allemal erledigt. Aber dann kam Trump! Und die Leugner haben überhaupt nicht an Bedeutung verloren. Sehr viele davon haben sich mit Rechtspopulisten zusammengetan. Ohne Rechtsextremisten hätte diese Gruppe tatsächlich heute keinerlei Bedeutung mehr.

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