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Eine ganze Welt in uns

Eine gesunde Darmflora schützt vor Herzinfarkt, Diabetes, Allergien, Rheuma, Depressionen und vielen anderen Zivilisationskrankheiten. Dabei arbeiten das Immunsystem und das Mikrobiom Hand in Hand. Wie die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft ganz einfach im Alltag umsetzt werden können, darüber sprach ich mit Alexandra Renkawitz.

Der Mensch hat über seine Haut und Schleimhäute Kontakt zur Außenwelt. Diese Kontaktstellen ermöglichen den Austausch mit der Luft, der Nahrung sowie mit Giftstoffen, Bakterien und Viren. Die Haut bildet eine Grenzfläche zur Außenwelt, die je nach Geschlecht und Größe etwa 1,6 bis 1,9 Quadratmeter groß ist; die Schleimhäute haben eine Gesamtfläche von etwa sechs Quadratmetern. Wie schützt sich der Körper?

Dipl. oec. troph. Alexandra Renkawitz, geboren 1965 im Rheinland, studierte Japanologie und Personal­management und arbeitet als Fernsehredakteurin im aktuellen Nachrichtengeschäft. Als Patchwork-Mutter von fünf erwachsenen Kindern lebt sie in München.

Wir haben mehrere lymphatische Organe, die eine wichtige Rolle beim Schutz unseres Körpers spielen. Der Schutz beginnt mit dem Rachenring, der potenzielle Eindringlinge aus der Atemluft oder Nahrung abwehren kann. Zudem haben wir immunkompetente Zellen auf der Hautoberfläche, die in der Lage sind, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Wenn ein potenziell gefährlicher Eindringling erkannt wird oder die Integrität des Körpers bedroht ist, kann eine immunologische Kaskade oder Kettenreaktion ausgelöst werden. Dabei werden Organe oder tiefer liegende Gewebeschichten aktiviert. Wenn der Eindringling bereits bekannt ist, wird eine normale Antigen-Antikörper-Reaktion oder das Eingreifen von Gedächtniszellen in Gang gesetzt, um den Eindringling schnell zu eliminieren. Bei einem neuen Eindringling werden spezifische Abwehrmechanismen erstellt, und ein Trainingsprozess im Immunsystem findet statt.

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gesundheit humor psychologie

Humor hilft heilen?

Ein faszinierendes Phänomen: Die heilende Kraft des Lachens. Es heißt, dass Gesunde sich krank lachen können und Kranke durch Lachen gesund werden können. Im Gespräch mit Prof. Dr. Barbara Wild tauchen wir in die Welt des Humors ein und lassen uns erklären, wie Lachen und Humor tatsächlich Einfluss auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden nehmen können. 

Barbara, was ist eigentlich Humor?

Humor ist für mich eine Art Charaktereigenschaft, jedoch nicht ganz so festgelegt. Sie wird beeinflusst von den Umständen, der Stimmung und sogar von den Menschen in der Nähe. Humor ermöglicht es mir, schwierige Situationen im Leben mit Leichtigkeit zu nehmen und auch in schlechten Situationen etwas Gutes zu finden. Ich kann mich über Missgeschicke amüsieren und andere Menschen damit anstecken. Er hat eine soziale Komponente, die es mir ermöglicht, mit anderen zusammen zu lachen und diese Sichtweise auf die Dinge weiterzugeben. Humor ist also fast wie eine feste Charaktereigenschaft, die es mir erlaubt, das Leben leichter zu nehmen.

Humor kann man als eine Art Watte betrachten, die unangenehme emotionale Erfahrungen ein wenig abfedert und umlenkt. Oder?

Ich finde den Begriff Umlenken passender als Watte. Für mich ist Humor eher ein Mittel, um die Perspektive zu wechseln. Es geht darum, die Dinge aus einer anderen Blickrichtung zu betrachten und trotzdem, auch wenn gerade etwas Schlechtes passiert ist, noch etwas Lustiges darin zu finden. 

Prof. Dr. med. Barbara Wild (*1961) ist Humorforscherin und Professorin für psychotherapeutische und psychologische Grundlagen der künstlerischen Therapien, an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt NürtingenGeislingen. 

Wie lässt sich Humor effektiv in der Psychotherapie einsetzen? Diese Frage ist sicherlich komplex und umfassend, da es verschiedene Ansätze und Techniken gibt. Gibt es eine einfache Antwort darauf?

Also ich kann es verschreiben und sage dann: dreimal täglich eine Dosis Humor zu sich nehmen.

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flow psychologie

Glücksempfinden durch den Flow

Tauchen wir ein in die faszinierende Welt des Flows. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Gefühl des Fließens und der völligen Hingabe an eine Tätigkeit. In diesem mentalen Zustand erleben wir eine tiefe Konzentration und ein restloses Aufgehen in dem, was wir tun. Es ist eine Art Rausch des Schaffens, bei dem wir uns selbst vergessen und alles wie von selbst geschieht. 

Der Flow-Zustand entsteht in dem Bereich zwischen Überforderung und Unterforderung. Es ist ein Zustand, in dem wir komplexe und schnell ablaufende Geschehnisse steuern können. Im Gespräch mit Prof. Corinna Peifer tauchen wir tief in die Welt des Flows ein. 

Prof. Corinna Peifer ist Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie am Institut für Psychologie der Universität zu Lübeck, mit Themen wie Flow-Erleben, Stress-Management und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Sie ist Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung (DGPPF).
Fotografie ©RUB, Kramer

Erinnern wir uns an den Anfang der Pandemie, als unsere Smartphones und soziale Medien unser Tun in immer kleinere Aufgabenstücke zerteilten und uns davon abhielten, voranzukommen. Wir wurden schnell abgelenkt und am Ende des Tages stellten wir fest, dass wir weder in unserer Freizeit noch in unserem Beruf etwas erreicht hatten. Wie können wir unsere Leistungsfähigkeit steigern und uns von Ablenkungen befreien, um sowohl beruflich als auch in unserer Freizeit effektiver zu sein?

Es gibt viele Aspekte, die man beachten kann, um effektiver zu sein. Wenn wir uns auf das Thema Zeitmanagement konzentrieren, stellt sich heraus, dass viele Menschen sich zu viele Aufgaben vornehmen und dann enttäuscht sind, wenn sie nicht alles schaffen. Das liegt oft daran, dass wir unsere Tage überladen und zu wenig Pufferzeiten einplanen. Eine Methode, die sich hier bewährt hat, ist die sogenannte Alpen-Methode. Dabei schätzen wir die Dauer einer Aufgabe großzügig ein, multiplizieren sie mit 1,5 und fügen zusätzlich Pufferzeiten hinzu. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, unsere Tage besser zu strukturieren und das Gefühl zu haben, dass wir tatsächlich das erreicht haben, was wir uns vorgenommen haben. Wichtig ist jedoch, dass wir uns nicht zu viele Aufgaben vornehmen, da dies wiederum zu Überlastung führen kann.

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Die Medienwelt 2050 – jetzt spielerisch entdecken

In ihren Zukunftsworkshops schicken Friederike Riemer aka Frida Futura und Felix M. Wieduwilt Unternehmen und Organisationen mit den nötigen Tools in die ferne Zukunft, um aktiv Zukünfte gestalten zu können. Während der Zukunftssimulationen, entwickelt in ihrem Unternehmen The Future Game 2050, lernt man relevante Einflussfaktoren und Zukunftsszenarien kennen, die Zukunfts-Klarheit schaffen. Sich in einen produktiven Zukunfts-Modus zu begeben und die Zukunft für sich zu simulieren, halten sie sowohl für einen Wettbewerbsvorteil als auch für eine große persönliche Bereicherung. In einem Zwiegespräch geben sie hier Einblick in ihre Arbeit.

Felix M. Wieduwilt im Gespräch mit Friederike Riemer aka Frida Futura

Frida und Felix, was macht ihr eigentlich bei The Future Game 2050?

Felix: Wir entwickeln Produkte für die Zukunftsgestaltung in verschiedensten Organisationen, also vordergründig Unternehmen, aber auch für Schulen, universitäre Einrichtungen oder NGOs. Wenn wir über Zukunftsgestaltung reden, dann geht es uns immer darum, Menschen unterstützen zu wollen, die unsichere, offene Zukunft zu gestalten, um sich darin besser zurechtzufinden.

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medien psychologie

Es fehlen ausgehandelte Verhaltensregeln

Ein wunderschöner Tag am Pool, die Sonne scheint, in der linken Hand einen Cuba Libre. Ein wunderbarer Moment, den man genießen sollte. Doch immer mehr Menschen zerstören solche unmittelbaren Glücksmomente, indem sie ihr Smartphone zücken, um das perfekte Foto zu schießen – während der magische Augenblick vorbeizieht. Beim Versuch, das Glück zu intensivieren, verlernen wir, es direkt zu erleben. Wir sprachen mit der Psychologin, Autorin und Professorin für Wirtschaftspsychologie Sarah Diefenbach über das Seelenleben der Generation Smartphone und über die Auswirkungen der Coronapandemie auf unser soziales Miteinander.

Frau Prof. Diefenbach, einfache Frage vorab: Was macht uns glücklich?

Eine große Frage gleich zu Beginn! (lacht!) Man kann da zwischen den einzelnen Glücksmomenten und einer vielleicht eher überdauernden Lebenszufriedenheit differenzieren. Das ist in der Glücksforschung sehr interessant, wie man fragt und wie sich dann die Ergebnisse unterscheiden. Man kann, wenn man die Ansätze diverser Bedürfnistheorien zu Rate zieht, zurückgehen auf die psychologischen Grundbedürfnisse.

Prof. Dr. Sarah Diefenbach ist Psychologin und Publizistin. Seit 2015 ist sie Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Wie zum Beispiel die Bindung oder Verbundenheit: sich anderen Menschen nah zu fühlen, eingebunden zu sein. Kompetenz: das Erlebnis, dass man in einer Sache besser wird und etwas bewegen kann. Ein Stück Selbstwirksamkeit oder Selbstwert spielt da eine große Rolle. Autonomie oder Selbstbestimmung: Dinge eigenständig entscheiden und gestalten zu können. Dann aber auch ein Stück Sicherheit und Verlässlichkeit: das Leben unter Kontrolle haben. Die Liste ließe sich weiter fortsetzen. Im Prinzip sind es diese Bedürfnisse, die erfüllt sein müssen, dass daraus Glücksmomente entstehen können. Nicht alle gleichzeitig, aber sie sind alle für sich Quelle für Glück. Ich denke, wenn man seinen eigenen Alltag betrachtet und sich fragt: „Was hat mich gestern glücklich gemacht?“, dann hat oft die Erfüllung eines oder mehrerer dieser Grundbedürfnisse eine Rolle gespielt.

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