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Es geht nicht nur um Sustainability

Laut AD ist der Münchner Stefan Diez einer der wichtigsten Kreativen, Architektur & Wohnen kürte ihn 2022 zum Designer des Jahres. Diez rückt bei seinen Entwürfen das Thema Nachhaltigkeit mehr und mehr in den Fokus. „Nachhaltigkeit ist schwierig, weil eigentlich alles, was wir produzieren, irgendwo einen gewissen Schaden verursacht oder zumindest eine Auswirkung auf den Verbraucher und die Umwelt hat“, sagt Diez. „Wir sollten uns die Dinge, die wir machen, gut überlegen. Anstatt laufend Zwischenlösungen anzubieten, die die Sachen nicht wirklich auf den Punkt bringen.“ Zu Ende gedacht hat Diez zum Beispiel seinen Entwurf für die Leuchte Ayno für Midgard und wurde dafür mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2021 in der Kategorie Vorreiter ausgezeichnet.

Stefan, meine erste Frage nimmt deine Kundschaft ins Visier. Damit meine ich nicht die Möbelindustrie, sondern Leute, die sich einrichten wollen. Die meisten kennen dich als Designer für Möbel, obwohl du auch Entwürfe für Geschirr vorgelegt hast. Die Erwartungen der jüngeren Kundschaft an Interior Design, an Möbel und Einrichtung, haben sich verändert: Nachhaltigkeit spielt eine besondere Rolle, auch Fairness in der Produktion. Nimmst du das so auch wahr? Wie würdest du deine Zielgruppe beschreiben?

Wie fange ich am besten an, darauf zu antworten? Ich kenne unsere Endkund:innen natürlich nicht wirklich! Das sind Ausnahmen, wenn ich gelegentlich etwas davon mitbekomme. Und es freut mich natürlich, wenn ich bei Bekannten ein Stück von mir entdecke. 

Stefan Diez, 51, ist ein deutscher Industriedesigner. 1998 war er Assistent von Richard Sapper, danach bis 2002 für den Designer Konstantin Grcic in München tätig. 2003 machte er sich selbständig und eröffnete in München sein eigenes Designstudio. Seit 2018 ist er Professor für Industriedesign an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

Nichtsdestotrotz stelle ich mir die Menschen vor, die Interesse an meinen Projekten und Produkten haben könnten. Eine Imagination davon zu haben, wie die Menschen denken und welche Ideen sie leiten, ist für mich der richtige Weg. Also nicht zu sagen: Was muss ich machen, damit es verkauft wird? Ich stelle mir einfach Leute vor – meistens sind es Menschen aus meinem Umfeld, die ich im Kopf habe oder mit denen ich mich umgebe – und spüre, dass mir deren Vorstellungen und Bedürfnisse etwas bedeuten. Aber wie man meine Zielgruppe exakt beschreiben könnte, damit das in so ein Marketing-Diagramm passt, das weiß ich nicht.

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War die Zukunft früher einfach besser?

Unser Zuhause ist Ausdruck unseres Lebensstils, es prägt unseren Alltag und bestimmt unser Wohlbefinden. Mit der Wanderausstellung Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs initiiert das Vitra Design Museum seit 2021 eine neue Debatte über das private Interieur, seine Geschichte und seine Zukunftsaussichten. Zuletzt war die Wanderausstellung im Möbelmuseum Wien zu sehen. Wir sprachen mit Jochen Eisenbrand, Chefkurator des Museums in Weil am Rhein, wie sich gesellschaftliche, politische und technische Veränderungen der letzten 100 Jahren in unserem Wohnumfeld widerspiegeln.

„Die Innengestaltung von Wohnraum ist unter allen Designdisziplinen vermutlich die populärste. Jeder wohnt, also geht das Thema auch jeden etwas an“, meint Jochen Eisenbrand, Chefkurator des Vitra Design Museums im einleitenden Text des Katalogs zur Ausstellung Home Stories.


Jochen Eisenbrand (*1970) ist Chefkurator des Vitra Design Museums in Weil am Rhein. Nach dem Studium der Angewandten Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg promovierte er 2013 an der Bergischen Universität Wuppertal. 

„Innerhalb der Architektur- und Designwelt selbst scheint die Innengestaltung heute allerdings eine etwas vernachlässigte Disziplin, die in Fachpublikationen relativ wenig besprochen wird –
vielleicht deshalb, weil sich neben anderem so viele Hochglanzzeitschriften als Forum dafür etabliert haben. Schaut man auf die letzten hundert Jahre zurück, erkennt man lange Zeitabschnitte, in denen das anders war.“

Wir haben mit Jochen Eisenbrand darüber philosophiert, was Wohnen und Interior eigentlich sind, welche gesellschaftlichen Strömungen und Menschen Veränderungen im Möbeldesign und Wohnumfeld erzeugt haben und welchen Stellenwert Inneneinrichtung in der heutigen Gesellschaft einnimmt. 

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Die passenden Codes der Kommunikation

Beitrag im Designtagebuch vom 21. Oktober 2021 von Achim Schaffrinna

Wer passende, adäquate Kommunikationsdesignlösungen kreieren möchte, das ist soweit nicht neu, braucht eine Vorstellung davon, wie Produkte und Marken wahrgenommen werden. Aber was genau sind heutzutage, nachdem wir zwei Jahre in und mit der Corona-Pandemie leben, im Bereich der Markenkommunikation die Dinge, auf die es ankommt? Norbert Möller, Executive Creative Director der Peter Schmidt Group, erklärt, woran seiner Ansicht nach aktuell keine Marke mehr vorbei kommt.

Ich bin kürzlich auf die Magazin-Buchreihe „morgen“ aufmerksam geworden, in der Eckard Christiani, Journalist, Kommunikationsberater und Grafikdesigner, Spezialisten aus den unterschiedlichsten Bereichen zu Wort kommen lässt. In Band 2 „Medien“ nimmt Christiani den Medienkonsum in einer sich rasch verändernden Welt unter die Lupe. Eine Welt, in der es immer schwieriger geworden ist Fiktion und Realität von einander zu unterscheiden. Das stellt all jene vor besondere Herausforderungen, die Markenkommunikation betreiben.

Norbert Möller, Peter Schmidt Group, Hamburg

In Kooperation mit dem Verlag EDITION Integralis, bei dem die Buchreihe erschienen ist, wird das in Band 2 enthaltene Interview mit Norbert Möller, Executive Creative Director der Peter Schmidt Group, hier im dt veröffentlicht. Denn die von Christiani aufgeworfene Frage „Ist die Art und Weise, wie wir leben, die richtige?“ ist gerade für uns Designer und Kreativschaffende von großer Bedeutung, vielleicht mehr denn je. Es ist kein Zufall, dass das Motto der diesjährigen Frankfurter Buchmesse – „Wie wollen wir leben?“ – ganz ähnlich klingt. Vom Verlag selbst wird die Buchreihe im Kontext „Zukunftsperspektiven“ positioniert. Tatsächlich sind die von Christiani aufgeworfenen Fragen im Hier und Jetzt von hoher Relevanz.

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wie wir morgen nachhaltiger leben wollen

Heute erscheint der aufregende dritte Band der morgen-Buchreihe: wie wir morgen nachhaltiger leben wollen. Buchbinderisch eine Herausforderung, inhaltlich hochaktuell. Erhältlich hier im Shop oder im gut sortierten Buchhandel.

wie wir morgen nachhaltiger leben wollen
Mit Beiträgen, Essays und Gesprächen von und mit Benjamin von Brackel, Rachel Carson, Eckard Christiani, Prof. Matthias Glaubrecht, Ferry Heilemann, Dr. Susanne Götze, Hannes Jaenicke, Sven Plöger, Prof. Volker Quaschning, Nick Reimer, Katarina Schickling, Prof. Josef Settele, Carina Wohlleben u.a.m.
144 Seiten, Hardcover Halbleinen, Graupappe geprägt,
16,5 x 24,5 cm, € 24,80 / € 25,50 (A)

ISBN 978-3-9822804-2-4
Erscheinungstermin:
11. Oktober 2021

Frank Volland, Geschäftsführer von Integralis, meint dazu: „Uns war nicht klar, was der Buchgestalter Eckard Christiani damit erreichen wollte: Eine Graupappe auf ein teures Gewebe kleben. Der Prägestempel war sehr aufwendig. Bei den Aufklebern mussten wir schon vor dem Schneiden Überzeugungsarbeit leisten, dass der Aufkleber um die Kante drum herum geklebt wird und nicht am Schnitt endet. Es ging uns um Gestaltung und Formensprache. Die Fragezeichen jedoch blieben. Man sah es am leichten Kopfschütteln des Technikers. Das Ergebnis aber ist auch für Menschen, die jeden Tag wunderschöne Bücher bauen, herausragend. Die Mühe hat sich gelohnt. Man muss das Buch anfassen, um es zu begreifen. Unser drittes Buch in der Reihe von zwölf Bänden ist bisher das schönste, finden wir. Band 4 ist in Arbeit. Auch da wird es außen wieder sehr schön und innen sehr spannend.“

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Das Börsenblatt berichtet

Buchbinderei Integralis gründet Verlag

4. August 2021 von Börsenblatt

Die Buchbinderei Integralis aus Ronnenberg bei Hannover ist seit Mai im Verlagsgeschäft aktiv – mit der Edition Integralis. Als erstes größeres Buchprojekt erscheint die auf zwölf Bände angelegte Reihe „morgen – wie wir leben werden“, herausgegeben von dem Berliner Publizisten und Grafikdesigner Eckard Christiani.

Die Ende Mai gestartete Magazin-Buchreihe „morgen – Wie wir leben wollen“ aus der Edition Integralis greift aktuelle Debatten auf und bietet überraschende Perspektivwechsel auf die Herausforderungen unserer Zeit, heißt es in einer Pressemitteilung. In Essays und Gesprächen kommen namhafte Expert*innen und mutige Macher*innen zu Wort. Der dritte Band der anspruchsvoll gestalteten Buchreihe erscheint Anfang September zu Fragen der Nachhaltigkeit, des Artensterbens und der Klimakrise („wie wir morgen nachhaltiger leben wollen“, 144 S., 24,80 €, ET: 13.10.).

Für Herausgeber Eckard Christiani ist die Reihe schon jetzt ein Erfolg: „Es gibt Komplexitäten in unserer Welt, die wir besser verstehen müssen, um Gewohnheiten verändern zu können. Ich freue mich sehr, dass ich dafür so viele Menschen gewinnen konnte. Das Feedback ist überwältigend!“

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Die Medienwelt 2050 – jetzt spielerisch entdecken

In ihren Zukunftsworkshops schicken Friederike Riemer aka Frida Futura und Felix M. Wieduwilt Unternehmen und Organisationen mit den nötigen Tools in die ferne Zukunft, um aktiv Zukünfte gestalten zu können. Während der Zukunftssimulationen, entwickelt in ihrem Unternehmen The Future Game 2050, lernt man relevante Einflussfaktoren und Zukunftsszenarien kennen, die Zukunfts-Klarheit schaffen. Sich in einen produktiven Zukunfts-Modus zu begeben und die Zukunft für sich zu simulieren, halten sie sowohl für einen Wettbewerbsvorteil als auch für eine große persönliche Bereicherung. In einem Zwiegespräch geben sie hier Einblick in ihre Arbeit.

Felix M. Wieduwilt im Gespräch mit Friederike Riemer aka Frida Futura

Frida und Felix, was macht ihr eigentlich bei The Future Game 2050?

Felix: Wir entwickeln Produkte für die Zukunftsgestaltung in verschiedensten Organisationen, also vordergründig Unternehmen, aber auch für Schulen, universitäre Einrichtungen oder NGOs. Wenn wir über Zukunftsgestaltung reden, dann geht es uns immer darum, Menschen unterstützen zu wollen, die unsichere, offene Zukunft zu gestalten, um sich darin besser zurechtzufinden.

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Es fehlen ausgehandelte Verhaltensregeln

Ein wunderschöner Tag am Pool, die Sonne scheint, in der linken Hand einen Cuba Libre. Ein wunderbarer Moment, den man genießen sollte. Doch immer mehr Menschen zerstören solche unmittelbaren Glücksmomente, indem sie ihr Smartphone zücken, um das perfekte Foto zu schießen – während der magische Augenblick vorbeizieht. Beim Versuch, das Glück zu intensivieren, verlernen wir, es direkt zu erleben. Wir sprachen mit der Psychologin, Autorin und Professorin für Wirtschaftspsychologie Sarah Diefenbach über das Seelenleben der Generation Smartphone und über die Auswirkungen der Coronapandemie auf unser soziales Miteinander.

Frau Prof. Diefenbach, einfache Frage vorab: Was macht uns glücklich?

Eine große Frage gleich zu Beginn! (lacht!) Man kann da zwischen den einzelnen Glücksmomenten und einer vielleicht eher überdauernden Lebenszufriedenheit differenzieren. Das ist in der Glücksforschung sehr interessant, wie man fragt und wie sich dann die Ergebnisse unterscheiden. Man kann, wenn man die Ansätze diverser Bedürfnistheorien zu Rate zieht, zurückgehen auf die psychologischen Grundbedürfnisse.

Prof. Dr. Sarah Diefenbach ist Psychologin und Publizistin. Seit 2015 ist sie Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Wie zum Beispiel die Bindung oder Verbundenheit: sich anderen Menschen nah zu fühlen, eingebunden zu sein. Kompetenz: das Erlebnis, dass man in einer Sache besser wird und etwas bewegen kann. Ein Stück Selbstwirksamkeit oder Selbstwert spielt da eine große Rolle. Autonomie oder Selbstbestimmung: Dinge eigenständig entscheiden und gestalten zu können. Dann aber auch ein Stück Sicherheit und Verlässlichkeit: das Leben unter Kontrolle haben. Die Liste ließe sich weiter fortsetzen. Im Prinzip sind es diese Bedürfnisse, die erfüllt sein müssen, dass daraus Glücksmomente entstehen können. Nicht alle gleichzeitig, aber sie sind alle für sich Quelle für Glück. Ich denke, wenn man seinen eigenen Alltag betrachtet und sich fragt: „Was hat mich gestern glücklich gemacht?“, dann hat oft die Erfüllung eines oder mehrerer dieser Grundbedürfnisse eine Rolle gespielt.

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Das goldene Zeitalter der Massenmedien ist vorbei!

Der Professor für Fernsehwissenschaft, Lothar Mikos, lehrt Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam. Er lehrte in Aarhus, Barcelona, Berlin, Florenz, Glasgow, Göteborg, Kassel, Klagenfurt, London, Peking und Tarragona und gründete die Television Studies Section der European Communication Research and Education Association (ECREA). Ihn beschäftigen unter anderem die Fernsehtheorie, die Publikumsforschung und der internationale Handel mit Fernsehformaten. Wir wollten genauer von ihm wissen, wie es um das Leitmedium Fernsehen bestellt ist.

Prof. Dr. Lothar Mikos, 67, ist nach langjähriger Tätigkeit als Journalist Anfang der 1990er-Jahre in die Wissenschaft gegangen. 
Heute ist Mikos Professor für Fernsehwissenschaft an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Potsdam und lehrt Medien- und Kommunikationswissenschaft.

Die immense Intelligenzsteigerung elektronischer mobiler Alltagsgeräte wie Smartphones lassen das lineare Fernsehen im wahrsten Sinne alt aussehen. Bill Gates meinte sogar, das Leitmedium TV sei entthront und dem Tod geweiht. Ist das so?

Auf gar keinen Fall! Ich finde, dass in der aktuellen Diskussion ganz viele Begriffe durcheinandergeraten. In der internationalen sozialwissenschaftlichen Mediendiskussion gilt zum Beispiel Streaming – also Netflix und Amazon Prime – als Fernsehen. Wenn wir das also als Fernsehen betrachten – man kann darüber diskutieren, ob das so ist oder nicht –, dann wird das Medium Fernsehen immer stärker. Wir haben sogar gerade eine Situation, in der das lineare Fernsehen wieder Kraft gewinnt, weil mit Streaming kein Geld zu verdienen ist. Weil es so viele Anbieter gibt, vermutet man, dass Streaming ein tolles Geschäftsmodell ist. Ist es aber nicht. Aus diesem Grunde hat Netflix in Frankreich im letzten November einen linearen Kanal eingeführt, um das Publikum zu gewinnen, das sie sonst nicht erreicht hätten. Warum? Der Anbieter braucht viel Publikum, weil es sich sonst nicht lohnen würde, die Inhalte zu produzieren.

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Algorithmen können nicht kuratieren!

Wen fragt man am besten, wenn es um unsere Medienwelt geht, wenn man wissen will, wie sich unser Medienkonsum in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wohin die Reise im Internet geht? Man fragt Mr. Media Thomas Koch. Denn er arbeitet seit fast fünfzig Jahren im Mediabereich, weiß, wie das Geschäft läuft, sieht oftmals als Erster, welche Möglichkeiten sich auftun, aber auch, welche Gefahren im Umgang mit unseren Daten entstehen können. Wir trafen Thomas in Berlin, um es ganz genau zu erfahren.

Thomas, du bist Media-Berater. Was tust du genau?

Wenn man Menschen erzählt, was ein Mediaplaner macht – nämlich die Auswahl der Medien für Werbekampagnen –, dann sind sie oft ganz erstaunt, dass es Leute gibt, die sich mit so etwas beschäftigen. Ich frage dann gern zurück,  ob denn beispielsweise der Ferrero-Küsschen-Fernsehspot rein zufällig über das gerade eingeschaltete TV-Gerät flimmert. Dann heißt es meist, dass man da noch nie drüber nachgedacht hätte. Im Radio ist es genauso. Oder wenn man eine Zeitschrift aufblättert. Überall finden wir Werbung. Irgendjemand muss beschließen, was da wann für wen erscheint. Und das mache ich – den ganzen Tag.

Wieso macht das das Ferrero-Küsschen nicht selber und ruft einfach mal beim Sender an?

Die Marketingabteilungen in den Unternehmen haben schon genug mit ihrer eigentlichen Aufgabe zu tun, nämlich damit, die Marke zu vermarkten. Werbung spielt natürlich keine untergeordnete Rolle für die Marke, aber für die Markenverantwortlichen macht sie nur zehn bis zwanzig Prozent ihrer Agenda aus. Media wiederum macht nur zehn bis zwanzig Prozent der Werbethemen aus. Man kann unmöglich für alles gleichzeitig bestens qualifiziert sein.

Thomas Koch, 69, ist deutscher Media-Experte, Unternehmer und Blogger.

Als ich begann, war Media relativ einfach. Es gab zwei Fernsehsender, eine Handvoll Radiosender, Plakatstellen, ein paar Zeitschriften und Tageszeitungen. Da konnte man prima den Überblick behalten.

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