Kategorien
ernaehrung kochen

keine kompromisse!

Die Rügenwalder Mühle ist ein eigenständiges mittelständisches Familienunternehmen – mit derzeit knapp 800 Mitarbeiter*innen am einzigen Standort im niedersächsischen Bad Zwischenahn. Seine Wurzeln liegen in der Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren. Inzwischen aber hat sich die Rügenwalder Mühle mit ihrem Sortiment zu einem Lebensmittelhersteller entwickelt, der rund oder knapp die Hälfte seines Umsatzes mit fleischfreien Produkten erzielt. Wir haben uns mit der Unternehmenssprecherin Claudia Hauschild unterhalten, um zu erfahren, wie es dazu kam. 

Frau Hauschild, was hat die Einführung der veganen und vegetarischen Produkte bei Ihrem Unternehmen veranlasst?

Die Rügenwalder Mühle war schon immer nah an den Verbraucher*innen und hört genau hin, was sie sich wünschen. Und so beobachteten wir schon sehr früh, dass immer mehr Menschen sich Alternativen zu Fleisch oder Wurst wünschen. Dabei ging es weniger um den Geschmack als vielmehr um andere Aspekte wie Gesundheit, Ethik und Umweltschutz.

Unternehmenssprecherin Claudia Hauschild

Als innovatives Familienunternehmen hat die Rügenwalder Mühle das als Chance begriffen. Denn es gab Bedarf an Alternativen, die genauso einfach zubereitet und lecker sein sollten wie die Klassiker aus Fleisch. Und so haben wir uns bereits 2014 als erstes, rein Fleisch verarbeitendes Unternehmen dazu entschlossen, uns neben dem klassischen Sortiment auch in Richtung pflanzliche Alternativen zu orientieren. 

Für den Schritt vom reinen Wursthersteller zum Lebensmittelunternehmen, das Produkte sowohl aus tierischen wie auch aus pflanzlichen Proteinen herstellt, wurden wir anfangs noch belächelt und kritisiert. Doch der Mut zur Veränderung zahlte sich aus und die Rügenwalder Mühle stellte damit unter Beweis, dass Innovationen fester Teil unserer Unternehmens-DNA sind: Gleich mit ihrer Einführung waren unsere alternativen Produkte ein Erfolg. Seitdem gelten wir als Pionier und einer der bekanntesten Markenhersteller im Bereich Produkte aus pflanzlichen Proteinen.

Qualitätssicherung bei der Rügenwalder Mühle

Wie ist der Transformationsprozess von der Herstellung reiner Fleischprodukte zur Herstellung auch fleischfreier Produkte verlaufen?

Im ersten Schritt haben wir unsere Mitarbeiter*innen ins Boot geholt, danach intern sukzessive Kompetenzen und Know-how aufgebaut und tolle Produkte entwickelt, die richtig lecker sind. Darüber hinaus steht die Marke seit Jahrzehnten für Genuss und für qualitativ hochwertige Produkte aus handwerklicher Tradition, für Regionalität und Bodenständigkeit – das waren sicher die wichtigsten Faktoren, um die Verbraucher*innen auf den Geschmack zu bringen. In der Rückschau kann man sagen, dass die Rügenwalder Mühle im Alleingang das ganze Segment in Deutschland mit entwickelt hat.

Mit welchen Plänen und Visionen startet die Rügenwalder Mühle in die Zukunft? 

Allen voran ist es unsere größte Aufgabe, unsere Transformation weiter voranzubringen – von einem innovativen Spezialisten für Wurst- und Fleischwaren sowie Fleischalternativen zu einem Lebensmittelhersteller mit zwei Standbeinen: Produkte aus tierischen und aus pflanzlichen Proteinen.

Wir machen beides und wir lieben beides – Fleisch und Veggie. Und wir stellen beides mit der gleichen, großen Leidenschaft her und wer-
den dies auch künftig tun. Wir möchten nicht missionieren und dis-
kriminieren, alle Ernährungsweisen haben ihre Berechtigung. Unsere Vision lautet, dass sich jeder Mensch auf unkomplizierte Weise bewusst und nachhaltig ernähren kann, ohne Kompromisse bei Geschmack und Genuss eingehen zu müssen. Daraus leiten sich die weiteren Pläne für die Zukunft ab. Konkret bedeutet das: Wir wollen es ermöglichen, dass sich jeder Verbraucher ganz unkompliziert zu jeder Zeit und, wo auch immer er sich aufhält, bewusst und nachhaltig ernähren kann – egal ob mit Fleisch oder ohne. 

Sensorikraum bei der Rügenwalder Mühle. Bei der Sensorik handelt es sich um wissenschaftliche Versuche, die den Zusammenhang zwischen Produkten und deren Wahrnehmung und Bewertung mit den menschlichen Sinnen untersuchen.

Unsere Produkte sollen daher auch im Out-of-Home-Bereich – zum Beispiel im Kino, im Stadion, an der Tankstelle oder Raststätte – so verfügbar sein, dass jede*r sich bewusst ernähren kann. 

Zusätzlich zu den klassischen Vertriebswegen möchten wir daher unsere Produkte auch über die neuen Distributionswege verfügbar machen – online und offline.

Wir wollen den Verbraucher*innen unser Bestes bieten. Die Produkte sollen richtig lecker schmecken und die Verbraucher*innen sollen ein gutes Gefühl haben, wenn sie unsere Produkte essen – egal ob mit oder ohne Fleisch.

Das gesamte Gespräch und Rezeptideen in Band eins wie wir morgen essen und trinken wollen.

Sei der Erste, der diesen Beitrag teilt

Von Eckard Christiani

Eckard Christiani ist ein Journalist, Kommunikationsberater und Grafikdesigner.

Schreibe einen Kommentar