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Algorithmen können nicht kuratieren!

Wen fragt man am besten, wenn es um unsere Medienwelt geht, wenn man wissen will, wie sich unser Medienkonsum in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wohin die Reise im Internet geht? Man fragt Mr. Media Thomas Koch. Denn er arbeitet seit fast fünfzig Jahren im Mediabereich, weiß, wie das Geschäft läuft, sieht oftmals als Erster, welche Möglichkeiten sich auftun, aber auch, welche Gefahren im Umgang mit unseren Daten entstehen können. Wir trafen Thomas in Berlin, um es ganz genau zu erfahren.

Thomas, du bist Media-Berater. Was tust du genau?

Wenn man Menschen erzählt, was ein Mediaplaner macht – nämlich die Auswahl der Medien für Werbekampagnen –, dann sind sie oft ganz erstaunt, dass es Leute gibt, die sich mit so etwas beschäftigen. Ich frage dann gern zurück,  ob denn beispielsweise der Ferrero-Küsschen-Fernsehspot rein zufällig über das gerade eingeschaltete TV-Gerät flimmert. Dann heißt es meist, dass man da noch nie drüber nachgedacht hätte. Im Radio ist es genauso. Oder wenn man eine Zeitschrift aufblättert. Überall finden wir Werbung. Irgendjemand muss beschließen, was da wann für wen erscheint. Und das mache ich – den ganzen Tag.

Wieso macht das das Ferrero-Küsschen nicht selber und ruft einfach mal beim Sender an?

Die Marketingabteilungen in den Unternehmen haben schon genug mit ihrer eigentlichen Aufgabe zu tun, nämlich damit, die Marke zu vermarkten. Werbung spielt natürlich keine untergeordnete Rolle für die Marke, aber für die Markenverantwortlichen macht sie nur zehn bis zwanzig Prozent ihrer Agenda aus. Media wiederum macht nur zehn bis zwanzig Prozent der Werbethemen aus. Man kann unmöglich für alles gleichzeitig bestens qualifiziert sein.

Thomas Koch, 69, ist deutscher Media-Experte, Unternehmer und Blogger.

Als ich begann, war Media relativ einfach. Es gab zwei Fernsehsender, eine Handvoll Radiosender, Plakatstellen, ein paar Zeitschriften und Tageszeitungen. Da konnte man prima den Überblick behalten.

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