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Gespräch mit meiner Seele

Auszug aus dem Buch „Wir sind das Klima“ von Jonathan Safran Foer

(Illustration: Julia Ochsenhirt)

Du hast also … keine Hoffnung?

Nein. Ich kenne zu viele kluge und engagierte Menschen – keine neunmalklugen Narzissten, sondern gute Menschen, die ihre Zeit, ihr Geld und ihre Kraft dafür einsetzen, die Welt zu verbessern –, die niemals etwas an ihrer Ernährungsweise ändern würden, egal mit welchen Argumenten man sie zu überzeugen versuchen würde.

Wie würden diese klugen und sozial engagierten Menschen erklären, dass sie so wenig gewillt sind, anders zu essen?

Das würde man sie nie fragen.

Und wenn doch?

Dann würden sie vielleicht sagen, dass die Nutztierhaltung zwar ein System mit gravierenden Mängeln ist, die Menschen aber nun mal etwas essen müssen und tierische Produkte heute billiger sind denn je.

Und was würdest du ihnen antworten?

Ich würde sagen, dass wir zwar etwas essen müssen, aber nicht unbedingt tierische Produkte – es ist fast mit Sicherheit gesünder für uns, wenn wir uns hauptsächlich pflanzlich ernähren –, und wir müssen sie auf keinen Fall in den historisch nie da gewesenen Mengen verzehren wie im Moment. Aber es stimmt, dass es eine Frage ökonomischer Gerechtigkeit ist. Und als solche sollten wir sie auch diskutieren, statt uns mit der Ausrede der Ungleichheit vor Gesprächen über die Ungleichheit zu drücken.

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ernaehrung kochen

keine kompromisse!

Die Rügenwalder Mühle ist ein eigenständiges mittelständisches Familienunternehmen – mit derzeit knapp 800 Mitarbeiter*innen am einzigen Standort im niedersächsischen Bad Zwischenahn. Seine Wurzeln liegen in der Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren. Inzwischen aber hat sich die Rügenwalder Mühle mit ihrem Sortiment zu einem Lebensmittelhersteller entwickelt, der rund oder knapp die Hälfte seines Umsatzes mit fleischfreien Produkten erzielt. Wir haben uns mit der Unternehmenssprecherin Claudia Hauschild unterhalten, um zu erfahren, wie es dazu kam. 

Frau Hauschild, was hat die Einführung der veganen und vegetarischen Produkte bei Ihrem Unternehmen veranlasst?

Die Rügenwalder Mühle war schon immer nah an den Verbraucher*innen und hört genau hin, was sie sich wünschen. Und so beobachteten wir schon sehr früh, dass immer mehr Menschen sich Alternativen zu Fleisch oder Wurst wünschen. Dabei ging es weniger um den Geschmack als vielmehr um andere Aspekte wie Gesundheit, Ethik und Umweltschutz.

Unternehmenssprecherin Claudia Hauschild

Als innovatives Familienunternehmen hat die Rügenwalder Mühle das als Chance begriffen. Denn es gab Bedarf an Alternativen, die genauso einfach zubereitet und lecker sein sollten wie die Klassiker aus Fleisch. Und so haben wir uns bereits 2014 als erstes, rein Fleisch verarbeitendes Unternehmen dazu entschlossen, uns neben dem klassischen Sortiment auch in Richtung pflanzliche Alternativen zu orientieren. 

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ernaehrung gesundheit

rette dich!

Seit vielen Jahrzehnten tobt ein unerbittlicher Streit zwischen Befürwortern und Gegnern verschiedenster Ernährungsformen und Diäten – teilweise mit ideologischer Verbissenheit wird das Pro und Contra in Bezug auf unterschiedlichste Lebensmittelmischungen geführt. Wir haben mit der Fachärztin für Allgemein- und Ernährungsmedizin Frau Dr. Bracht gesprochen, um mehr darüber zu erfahren, was wir selbst tun können, um gesund zu werden und zu bleiben.

Illustration: Julia Ochsenhirt

Frau Dr. Bracht, was war ihr Aha-Erlebnis, Ernährung als Gesundheitsfaktor zu erkennen?

Als ich 14 oder 15 Jahre alt war, ist meine Pflegemutter sehr krank geworden. Ich habe miterlebt, wie ihr Krankheitsverlauf immer schlimmer wurde. Damals habe ich begonnen, mich für das Thema Medizin zu interessieren. Ich habe bei ihrer Hausärztin gearbeitet, weil ich irgendeinen Einstieg in den Beruf schaffen wollte. 

Als es dann so weit war, dass ich mich entscheiden musste, was ich studieren oder lernen wollte, habe ich mich für ein Medizinstudium an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main entschieden. Ich war in dem Glauben, dass, wenn ich Medizin studiere, ich den mir liebsten Menschen, meine Pflegemutter, heilen könne. Das war mein Anspruch, damit bin ich angetreten. Es kam allerdings ganz anders, als ich gedacht habe. Meine Pflegemutter starb, als ich im ersten Semester war.

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